Zukunftsorientierte Flächenentwicklung für unsere Stadt
Sowohl Wirtschaft als auch Gesellschaft unterliegen einem stetigen, dynamischen Wandel. Die Wirtschaftsflächenplanung der Stadt muss daher immer wieder konzeptionelle und strategische Antworten auf diverse Veränderungsprozesse finden.
Zu diesen Veränderungen gehören beispielsweise neue wirtschaftliche Rahmenbedingungen, lokale und globale Trends sowie Herausforderungen wie einzuhaltende Nachhaltigkeitsziele oder demografische Verschiebungen.
Bisher sehen die Flächenzahlen in Dortmund wie folgt aus:
28.071 ha
Gesamtfläche
2.545 ha
Gewerbeflächen
63%
Grünflächenanteil
Wirtschaftsflächen: Strategische Ressourcen für Dortmund
Die Stadt Dortmund braucht zukunftsweisende Wirtschaftsstandorte, um im (inter-)nationalen Wettbewerb mit Städten vergleichbarer Größe und Bedeutung zu bestehen. Aber auch, um die wirtschaftliche Dynamik aufrechtzuerhalten und den gesellschaftlichen Wohlstand zu sichern.
Das gelingt, wenn ansässige Betriebe an ihrem Dortmunder Standort bleiben und geeignete Rahmenbedingungen für ihre Weiterentwicklung vorfinden. Gleichzeitig soll Dortmund auch attraktiv für neue Unternehmen sein und ein förderliches Umfeld für Unternehmensgründungen bieten.
Vor diesem Hintergrund verfolgen wir eine qualifizierte Entwicklung unserer Wirtschaftsstandorte. Ziele dieser Entwicklungsstrategie sind die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen sowie positive Einkommenseffekte für breite Bevölkerungsschichten.
Mit seiner vorausschauenden Wirtschaftsflächenstrategie konnte Dortmund in der Vergangenheit bereits gute Ergebnisse erzielen. Im Jahr 2023 war erneut ein Anstieg in folgenden Bereichen zu verzeichnen:
Wirtschaftsflächen sind nicht nur für die Wirtschaft
In Dortmund steht nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, sondern auch die gesteigerte Lebensqualität der Bürger*innen im Fokus. Wenn wir von Wirtschaftsflächen sprechen, dann denken wir an eine sinnvolle Verschmelzung von Gewerbe, Gesellschaft, Natur und Kultur – und diese Verbindung kann ganz verschieden aussehen!
Es ist also das Ziel, eine gesunde Balance zwischen gesellschaftlicher, ökologischer und wirtschaftlicher Entwicklung zu erreichen.
Zeitgleich soll der Rohstoff- und Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert werden. Das alles ist entscheidend für die Schaffung eines nachhaltigen Wirtschaftsstandorts und einer zukunftsfähigen Wirtschaftsstruktur.
Wie eine solche Verbindung und Balance aussehen kann, haben wir in der Entwicklung der bisherigen Wirtschaftsflächen gezeigt:
Zukunftsvision Wirtschaftsfläche
Die Veränderungsprozesse sind in der gesamten Stadt spürbar. Denn mit dem Wandel gehen auch alltägliche Herausforderungen einher. Es kommt zu Veränderungen beim Arbeiten, in der Fortbewegung und beim Einkaufen. Auch ein gesundes Wohn- und Arbeitsumfeld sowie intakte Ökosysteme gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Nachhaltige Wirtschaftsstandorte der Zukunft basieren deshalb auf einem Konzept, das wirtschaftliche Stabilität, ökologische Verträglichkeit und soziale Nutzbarkeit gleichermaßen berücksichtigt.
Diese wichtigen Aspekte des Zukunftskonzeptes müssen entwickelt und zielgerichtet aufeinander abgestimmt werden:
Beispiel Phoenix West
Mit Phoenix West konnten wir in Dortmund schon viele der genannten Punkte erfolgreich umsetzen.
Auf der Fläche des ehemaligen Stahlwerks PHOENIX in Dortmund Hörde entstand der 110 Hektar große Technologie- und Dienstleistungsstandort PHOENIX West. Doch hier wurden nicht nur Unternehmen aus Zukunftsbranchen angesiedelt, sondern auch kulturelle Einrichtungen und großzügige Grünflächen geschaffen.
38 Hektar sind speziell für Unternehmen der Mikro- und Nanotechnologie sowie für Forschungs- und Verwaltungsprojekte vorgesehen. Darüber hinaus ist jedoch auch ein 60 Hektar großer Erholungsraum entstanden – der PHOENIX Park.
Diese großzügige Grünfläche bindet die industrielle Vergangenheit in die Gestaltung ein und schafft eine Verbindung zwischen dem Westfalenpark und dem Botanischen Garten Rombergpark. Seit 2017 runden eine Brauerei mit Stehbierhalle und das Kunstzentrum Phoenix des Lumières das Angebot ab.
Zukunftsvision: Energiecampus
Der Energiecampus soll am nördlichen Ende des Stadtentwicklungskorridors Emscher in Dortmund Huckarde entstehen. Somit ist sein Standort in direkter Nachbarschaft zur Kokerei Hansa sowie den Parkflächen der Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027.
Die Planung sieht vor, den Fokus der ansässigen Unternehmen auf Technologien in Energiewirtschaft und Wasserstoff zu legen. Somit wird dieses Areal die Funktion als Zukunftslabor für die Energiewende einnehmen und überregionale Strahlkraft ausüben.
Ziel ist ein treibhausgasneutraler Betrieb. Zudem soll es eine eigene Stadtbahnhaltestelle geben, um den Campus klimafreundlich erreichen zu können. Car- und Bike-Sharing-Stationen runden das Mobilitätsangebot laut Konzept ab.
Nicht zuletzt sind es bepflanzte Flächen, begrünte Fassaden und Dachgärten, die in der Freizeit zum Verweilen einladen.
Vor diesen Herausforderungen stehen wir
Eine große Schwierigkeit ist die Flächenknappheit, die in Dortmund vorherrscht. Deshalb ist es entscheidend, vorhandene Flächenpotenziale zu aktivieren und effizienter zu nutzen.
Zudem weisen viele der ungenutzten Areale Einschränkungen auf. Diese sogenannten Restriktionen erschweren eine wirtschaftliche Nutzung und Entwicklung deutlich:
Viele Flächen wurden zuvor industriell oder gewerblich genutzt und sind daher mit Schadstoffen kontaminiert. Bevor eine Neunutzung möglich ist, sind aufwendige und kostspielige Sanierungsmaßnahmen notwendig.
Viele Flächen sind nicht ausreichend an das städtische Verkehrs- und Versorgungsnetz angeschlossen, sodass Straßen, Wasser- und Stromleitungen fehlen. Die Entwicklung dieser Gebiete ist teuer und zeitaufwendig.
Ein Großteil der Flächen gehört privaten Eigentümer*innen. Die Stadt ist auf Kooperationen mit den Besitzer*innen angewiesen, um strategisch wichtige Gebiete zu nutzen, zu entwickeln oder zu revitalisieren.
Eine strategische Lösung muss her
Der Flächenmangel und die Restriktionen stellen also erhebliche Herausforderungen für die Entwicklung Dortmunds dar. Deshalb braucht es eine lösungsorientierte Strategie, die diese Hindernisse überwindet und die wirtschaftliche Nutzung der verfügbaren Flächen optimiert.
Um die Bereitstellung von Wirtschaftsflächen zu gewährleisten, rückt die Dortmunder Wirtschaftsflächenstrategie ein Maßnahmenpaket mit verschiedenen zeitlichen Perspektiven in den Fokus:
- die Erstellung eines Handlungsleitfadens zur aktiven Bodenpolitik.
- die Erarbeitung eines Ansiedlungskriterienkatalogs.
- die Analyse der Bestandsgebiete und Identifizierung von Flächenpotentialen.
- die Entwicklung einer Ankaufsstrategie.
- das Aufsetzen eines strukturierten Partizipationsprozesses.
- die Umsetzung erster Modellprojekte im Rahmen der Bestandsqualifizierung.
- die Etablierung eines Flächenentwicklungsmanagements.
- die langfristige Bereitstellung eines quantitativ und qualitativ ausgewogenen Angebots an Wirtschaftsflächen.
- die Einführung eines Flächenkreislaufs.
- das Fördern der Entwicklung von interkommunalen Gewerbestandorten.